Chronik des TSV Kaierde
Am 16. August 1895 gründeten einige sportbegeisterte junge Menschen den Turnverein „Germania“. Die Gründungsversammlung erfolgte in der damaligen Gaststätte August Pförtner (zuletzt Weiberg). Zum Vorsitzenden wurde Fritz Koch bestimmt.
Aus den Reihen der Turner wurde bereits um die Jahrhundertwende ein Spielmannzug ins Leben gerufen der bis in die sechziger Jahre sehr aktiv war.
In den zwanziger Jahren wurde mit dem Wechsel des Vereinslokales (damals Gaststätte Scherff – heute Ackermann) eine Umbenennung des Vereins in „Freie Turnerschaft Kaierde“ vollzogen. In der nun folgenden Blütezeit des Turnens schafften es die sehr aktiven Sportler sich weit über die örtlichen Grenzen hinaus bekannt zu machen. Auf Turnveranstaltungen wurden regelmäßig erste Plätze belegt. Die Vereinsführung lag in diesem Zeitraum in den Händen von Hermann Brunotte und nachfolgend August Koch.
1933 kam, durch die politischen Wirren, das Vereinsleben kurzzeitig zum Erliegen. Bereits im gleichen Jahr erfolge die Neugründung als „Turn- und Sportverein Kaierde“. Den Vorsitz hatte August Lührig.
Nach Kriegsende im Jahr 1945 wurde das gesamte Vereinsvermögen von der damaligen Militärregierung beschlagnahmt und der Sportbetrieb musste wiederum eingestellt werden.
Am 13. Juli 1946 wurde unter dem Vorsitz von Herbert Koch der Turnbetrieb wieder aufgenommen. In den Folgejahren wurde dieser sehr erfolgreich betrieben, bis er im Jahr 1954 vollkommen zum Erliegen kam.
Zwischenzeitlich hatte man sich immer wieder mit der Schaffung eines Fußballplatzes beschäftigt und die Gründung einer Fußballsparte diskutiert.1948 wurde eine Fußballabteilung gegründet und 1949 war es dann endlich soweit, dass ein Gelände auf der „Nöllenhorst“ zur Verfügung stand. So konnte die 1. Fußballmannschaft unter dem damaligen Spartenleiter Kurt Link den Spielbetrieb aufnehmen. Der „alte Sportplatz“ wurde bis ins Jahr 1999 als „Ausweichplatz“ genutzt, danach wurde der Pachtvertrag von der Gemeinde nicht mehr verlängert.
Im Juni 1971 wurde das Dorfgemeinschaftshaus mit Dusche- und Umkleideräumen bis zum Rohbau in Eigenleistung der Sportler hergestellt und der „neue Sportplatz“ durch den damaligen Bürgermeister Wilhelm Schulze seiner Bestimmung übergeben. Im Jahr 1974 wurde die Sporthalle für den Spielbetrieb freigegeben. 1977 wurde auf Anregung und Initiative von Reinhard Krogmann eine Volleyball-Sparte aus der Taufe gehoben. Die Sparte erfreute sich zunehmender Beliebtheit und machte in den Folgejahren durch herausragende Leistungen im Herren- und Damenbereich von sich reden (bis zur Bezirksliga). Leider wurde der Spielbetrieb 2001 eingestellt.
Im gleichen Jahr (2001) wurde die Sparte Badminton gegründet. Hier wird seither vereinsintern im Jugend-, Damen- und Herrenbereich der Freizeitsport sehr intensiv betrieben.
Im Jahr 1985 trat der Kaierder Tischtennisverein nach 25 Jahren Eigenständigkeit dem TSV bei und wird seither als Tischtennissparte weitergeführt.
Der fehlende Nachwuchs im Fußballbereich veranlasste im Jahr 1986 die Sportvereine der Hilsmulde (Ammensen, Delligsen, Grünenplan, Hohenbüchen, Kaierde) zur Gründung der „Jugendspielgemeinschaft Hils“. Diese ist bis heute mit wechselnden Erfolgen sehr aktiv tätig.
Heute präsentiert sich der TSV Kaierde mit ca. 400 Mitgliedern als homogene intakte Gemeinschaft. Die vier Sparten Badminton, Fußball, Tischtennis und Turnen leisten gute kontinuierliche Arbeit. Nicht zu unterschätzen ist neben den sportlichen Aktivitäten auch der gesellige Wert des TSV für die Dorfgemeinschaft.